Bavarikon

und Heimatik - Was können Schüler heutzutage lernen?

Man muß bedenken, daß es bereits zahlreiche satellitengestützte Systeme auf der Erde und in Deutschland gibt,
die staatlich und privat ständig im Einsatz sind (Grundstücksvermessung, Gebühren für Abwasser u.a.).

Das wird mit der weiteren Anwendung von Drohnen anforderungsbedingt zunehmen.
Auch die Fraunhofer-Gesellschaft macht systematische 3D-Scanns von Deutschland mit Genauigkeiten von ca. 30 cm.

Für Schüler reichen entsprechende Flächenausschnitte der jeweiligen Umgebung, um davon vieles lernen zu können wie z.B.
Vegetationshöhen und Bewuchsarten, Abhängigkeiten des Pflanzenwachstums von geologischem Untergrund,
Steigung und Himmelsrichtung, Wechselwirkungen zwischen den höhenbedingten Bewuchsarten, wetterbedingte
Determinanten (Schneesaison - Gewitter - Regen - Überflutungen) auf die Tier- und Pflanzenwelt...




Währenddessen können Modelle für Bauern-/Wohnhäuser aufgrund ihrer Bemaßung erstellt werden.
Für Schüler vermutlich je nach Alter und Schulklasse sukzessiv zu vertiefen: Was gehört zu einem Haus?
Räume, Wege, Anfahrt ... Wo reicht das Gelände für einen Tennisplatz? Was ist dabei zu beachten? ...
und gemäß historischer Vorlagen: Wo kann ein Haus erbaut werden? Wie lange steht es am Hang, in der Ebene etc.?
Welche Schäden können bei Katastrophen entstehen und wie schützt man sich davor?


Und nicht zuletzt sollten auch kulturspezifische und kulturhistorische Aspekte begreiflich gemacht und hinterfragt werden: Welche Ausprägungen von Dächern, Fenster-
und Türgrößen, Balkonen einschließlich Bepflanzungen haben sich bewährt? Was wurde bzw. wird ästhetisch als schön empfunden?



Das trifft auch für Brauchtum zu, das sich über die Jahrhunderte entwickelte und auch verändert hat - gleich ob Möbel, Küchengeräte, Trachten, Musikinstrumente oder ein Vorhang



Während Obiges nur als Bild bzw. Textur von Interesse ist, benötigt man für die dreidimensionale Programmierung bzw. Gestaltung des Modells eines Landschaftsausschnittes eine Vielzahl von Vorlagen bzw. Ansichten. Je nach beabsichtiger Genauigkeit und Detailtreue ist daher ein umfangreicher Fundus von Nutzen. Dies ist auch ein Grund dafür, bildgestützte Datenbanken einzurichten.
Man muß betonen, daß die Web3D- und andere Technologien nur ein Hilfsmittel sind und keinesfalls das individuelle, reale und unmittelbare Erleben in irgendeiner Weise schmälern, degradieren oder gar ersetzen sollen.
Es ist aber zu beachten, daß analog zur Schrift, zur Sprache und zu Bildern hier ein "Denken in Objekten und ihrem Verhalten" eingeschlagen wird, der quasi eine neue Lernform darstellt und damit auch andere Relationen zur Schriftsprache eröffnet.

Dies ist ein Punkt, der vermutlich weiterer Erläuterung bedarf, aber an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden kann.

Stattdessen hier noch einige andere Beispiele von Web3Dern, allerdings nicht auf Bavarikon umgemünzt:

http://www.technologienpsychologie.org/web3deorg/test02.html

zur Anregung Wieland Zumpe Leipzig, den 28.10.2012