René Descartes
Über die Leidenschaften der Seele
Dritte Auflage Übersetzt und erläutert von Dr. Artur Buchenau Der Philosophischen Bibliothek • Band 29 Leipzig - Verlag von Felix Meiner - 1911 Inhaltsübersicht Erster Teil. Über die Leidenschaften im allgemeinen und zugleich über die menschliche Natur überhaupt Seite 1 Was mit Bezug auf eine Person ein Leiden ist, ist stets ein Tun mit Bezug auf eine andre Person 1 2 Um die Leidenschaften zu erkennen, muß man die Wirksamkeit der Seele von der des Körpers unterscheiden 2 3 Welche Regel hierbei zu befolgen ist 2 4 Die Wärme und die Bewegung der Glieder kommt vom Körper, die Gedanken kommen von der Seele 2 6 Es ist ein Irrtum zu glauben, die Seele verleihe dem Körper Bewegung und Wärme 3 6 Über den Unterschied eines lebendigen und eines toten Körpers 3 7 Eine kurze Erklärung der Bestandteile des Körpers und einiger seiner Verrichtungen 3 8 Das Prinzip aller dieser Vorgänge 5 9 Wie die Bewegung des Herzens erfolgt 5 10 Wie die Lebensgeister in dem Gehirn entstehen 6 11 Wie die Bewegung der Muskeln erfolgt 6 12 Wie die äußeren Gegenstände auf die Sinnesorgane wirken 7 13 Die Wirkung äußerer Gegenstände kann den Lebensgeistern in den Muskeln verschiedene Richtung geben 8 14 Auch die Verschiedenheit in den Lebensgeistern selbst kann ihren Lauf verändern 9 15 Die Ursachen dieser Verschiedenheit 9 16 Wie alle Glieder durch die Gegenstände der Sinne und die Lebensgeister ohne Hilfe der Seele bewegt werden können 10 17 Die Funktionen der Seele 11 18 Über das Wollen 11 19 Von den Vorstellungen 11 20 Die bildlichen und sonstigen Vorstellungen, die sich in der Seele bilden 12 21 Die bildlichen Vorstellungen, die der Körper allein veranlaßt 12 22 Einteilung der übrigen Vorstellungen 13 23 Von den Vorstellungen äußerer Gegenstände 13 24 Von den auf unseren Körper bezogenen Vorstellungen 14 25 Von den auf die Seele bezogenen Vorstellungen 14 26 Die nur von der zufälligen Bewegung der Lebensgeister abhängigen bildlichen Vorstellungen können ebenso wie die Sinneswahrnehmungen, welche von den Nerven abhängen, ein wirkliches Leiden der Seele sein 15 27 Die Definition der Leidenschaften 15 28 Erklärung des ersten Teils dieser Definition 16 29 Erklärung des zweiten Teils 16 30 Die Seele ist mit allen Teilen des Körpers als Ganzem verbunden 16 31 Im Gehirn ist eine kleine Eichel, in welcher die Seele wirksamer ist als in den übrigen Körperteilen 17 32 Wodurch man erkennt, daß diese Eichel der Hauptsitz der Seele ist 18 33 Der Sitz der Leidenschaften ist nicht das Herz 18 34 Über die gegenseitige Wirksamkeit von Seele und Körper 19 35 Ein Beispiel dafür, wie die Eindrücke der Gegenstände in der Eichel inmitten des Gehirns zusammentreffen 19 36 Ein Beispiel dafür, wie die Leidenschaften in der Seele entstehen 20 37 Alle Leidenschaften scheinen durch eine Bewegung der Lebensgeister erweckt zu werden 21 38 Ein Beispiel von Körperbewegungen, welche die Leidenschaften begleiten und nicht von der Seele ausgehen 21 39 Wie dieselbe Ursache bei verschiedenen Menschen verschiedene Leidenschaften erregen kann 21 40 Die Hauptwirkung der Leidenschaften 22 41 Von der Macht der Seele über den Körper 22 42 Wie man in seinem Gedächtnis die Dinge findet, worauf man sich besinnen will 23 43 Wie die Seele sich etwas bildlich vorstellt, aufmerkt und den Körper bewegt 23 44 Jedes Wollen ist von Natur mit einer bestimmten Bewegung der Eichel verbunden; aber durch Absicht oder Gewohnheit kann dieser Wille sich auch mit anderen Bewegungen verbinden 24 45 Von der Macht der Seele über ihre Leidenschaften 24 46 Weshalb die Seele nicht die volle Gewalt über ihre Leidenschaften hat 25 47 Worin die Kämpfe bestehen, die vermeintlich zwischen den niederen und oberen Teilen der Seele stattfinden 26 48 Woran man die Stärke und Schwäche der Seelen erkennen kann und welches der Fehler der schwächsten ist 27 49 Die bloße Kraft der Seele reicht nicht aus, wenn man nicht auch die Wahrheit erkennt 28 50 Keine Seele ist so schwach, daß sie nicht bei richtiger Anleitung die unbedingte Herrschaft über ihre Leidenschaften erlangen könnte 29 Zweiter Teil. Die Zahl und Reihenfolge der Leidenschaften und die Erklärung der sechs ursprünglichen 51 Die ersten Ursachen der Leidenschaften 31 52 Worin ihr Nutzen besteht und wie man zu ihrer Aufzählung gelangt 31 Reihenfolge und Aufzählung der Leidenschaften 53 Die Verwunderung 32 54 Achtung und Verachtung; Edelmut und Hochmut; Demut und Niedrigkeit 32 65 Die Verehrung und die Verachtung 33 56 Die Liebe und der Haß 33 57 Das Begehren 33 58 Die Hoffnung, die Furcht, die Eifersucht, die Zuversicht und die Verzweiflung 34 59 Die Unentschlossenheit, der Mut, die Kühnheit, der Wetteifer, die Feigheit und der Schrecken 34 60 Die Gewissensbisse 34 61 Die Freude und die Traurigkeit 35 62 Der Spott, der Neid, das Mitleid 35 63 Die Selbstzufriedenheit und die Reue 35 64 Die Gunst und die Dankbarkeit 35 65 Der Unwille und der Zorn 36 66 Der Ruhm und die Schande 36 67 Der Ekel, das Bedauern, die Fröhlichkeit 36 68 Warum diese Aufzählung der Leidenschaften sich von der gewöhnlichen unterscheidet 36 69 Es gibt nur sechs ursprüngliche Leidenschaften 37 70 Das Verwundern Seine Definition und seine Ursache 37 71 Bei dieser Leidenschaft verändert sich nichts im Herzen und im Blute 38 72 Worin die Kraft des Bewunderns besteht 38 73 Was das Staunen ist 39 74 Der Nutzen und der Schaden der Leidenschaften 39 75 Wozu insbesondere das Verwundern nützt 39 76 Die Schädlichkeit dieser Leidenschaft und wie ihren Mängeln abzuhelfen und ihr Übermaß zu vermeiden ist 40 77 Weder die ganz Dummen noch die ganz Klugen sind zum Verwundern geneigt 40 78 Das Übermaß kann zur Gewohnheit werden, wenn man ihm nicht entgegentritt 41 79 Die Definitionen der Liebe und des Hasses 41 80 Was es heißt: sich vermittels des Willens mit etwas verbinden oder von etwas trennen 42 81 Über den Unterschied zwischen begehrlicher und wohlwollender Liebe 42 82 Wie die verschiedensten Leidenschaften an der Liebe teilnehmen 42 83 Über den Unterschied von Zuneigung, Freundschaft und Hingebung 43 84 Es gibt nicht so viele Arten des Hasses wie der Liebe 44 85 Das Wohlgefallen und der Abscheu 44 86 Die Definition des Begehrens 45 87 Diese Leidenschaft hat kein Gegenteil 46 88 Die verschiedenen Arten desselben 46 89 Über das ans dem Abscheu entstehende Begehren 46 90 Welches Verlangen aus dem Wohlgefallen entsteht 47 91 Die Definition der Freude 48 92 Die Definition der Traurigkeit 49 93 Die Ursachen dieser beiden Leidenschaften 49 94 Wie diese Leidenschaften durch Güter oder Übel, die nur dem Körper angehören, entstehen, und worin der Kitzel und der Schmerz besteht 49 95 Wie sie auch durch Güter und Übel entstehen können, welche die Seele nicht bemerkt, obgleich sie ihr zugehören, wie dies bei dem Vergnügen an Wagnissen und bei der Erinnerung an vergangene Übel geschieht 51 96 Welcher Art die Bewegungen des Blutes und der Lebensgeister sind, die die erwähnten fünf Leidenschaften veranlassen 51 97 Die hauptsächlichsten Erfahrungen, um diese Bewegungen bei der Liebe zu erkennen 51 98 Bei dem Haß 52 99 Bei der Freude 52 100 Bei der Traurigkeit 62 101 Bei dem Begehren 53 102 Die Bewegung des Blutes und der Lebensgeister bei der Liebe 53 103 Bei dem Haß 53 104 Bei der Freude 54 105 Bei der Traurigkeit 54 106 Bei dem Begehren 55 107 Was die Ursache der Bewegungen bei der Liebe ist 55 108 Bei dem Haß 56 109 Bei der Freude 57 110 Bei der Traurigkeit 57 111 Bei dem Begehren 57 112 Was die äußeren Zeichen dieser Leidenschaften sind 58 113 Von den Augen und Gesichtsbewegungen 58 114 Vom Wechsel der Gesichtsfarbe 59 115 Wie die Freude erröten macht 59 116 Wie die Traurigkeit erblassen macht 60 117 Wie man in der Traurigkeit oft errötet 60 118 Vom Zittern 61 119 Von der Schwäche 61 120 Wie sie durch die Liebe, und das Begehren entsteht 62 121 Sie kann auch aus anderen Leidenschaften entstehen 62 122 Von der Ohnmacht 63 123 Weshalb man aus Traurigkeit nicht ohnmächtig wird 63 124 Das Lachen 63 125 Weshalb es bei der höchsten Freude nicht erfolgt 64 126 Die vornehmsten Ursachen des Lachens 64 127 Warum man beim Unwillen lacht 65 128 Der Ursprung der Tränen 66 129 Wie die Ausdünstungen sich in Wasser umwandeln 66 130 Weshalb der Schmerz Tränen verursacht 67 131 Weshalb man, wenn man traurig ist, weint 67 132 Von dem das Weinen begleitenden Seufzen 68 133 Weshalb Kinder und alte Leute leicht weinen 68 134 Weshalb manche Kinder, statt zu weinen, blaß werden 69 135 Vom Seufzen 69 136 Woher die Wirkungen der Leidenschaften kommen, die bestimmten Menschen eigen sind 69 137 Über den Nutzen dieser fünf Leidenschaften in Beziehung auf den Körper 70 138 Ihre Mängel, und wie sie zu verbessern sind 71 139 Von dem Nutzen dieser Leidenschaften sofern sie der Seele angehören; zuerst von der Liebe 72 140 Vom Haß 72 141 Von dem Begehren, der Freude und der Traurigkeit 73 142 Von der Freude und Liebe im Vergleich mit der Traurigkeit und dem Haß 74 143 Dieselben Leidenschaften in bezug auf das Begehren 74 144 Von den Begehrungen, die nur von uns abhängen 75 145 Von denen, die nicht von uns abhängen und vom Zufall 75 146 Über das, was von uns und von anderen abhängt 76 147 Die inneren Erregungen der Seele 77 148 Die Übung der Tugend ist ein untrügliches Mittel gegen die Leidenschaften 78 Dritter Teil. Über die besonderen Leidenschaften 149 Von der Achtung und Verachtung 80 150 Diese beiden Leidenschaften sind nur Arten des Verwunderns 80 151 Die Achtung oder Verachtung seiner selbst 81 152 Weshalb man sich selbst achten kann 81 153 Worin der Edelmut besteht 81 154 Er hindert uns daran, unsere Mitmenschen zu verachten 82 156 Worin die tugendhafte Demut besteht 82 156 Die Eigenschaften des Edelmuts und sein Nutzen gegen alle Verleitungen der Leidenschaften 83 157 Vom Stolz 83 158 Seine Wirkungen sind dem Edelmut entgegengesetzt 84 159 Von der falschen Demut 84 160 Die Bewegung der Lebensgeister bei diesen Leidenschaften 85 161 Wie man den Edelmut erwerben kann 86 162 Von der Ehrerbietung 87 163 Über die Verachtung 88 164 Der Nutzen dieser beiden Leidenschaften 88 165 Von der Hoffnung und der Furcht 89 166 Von der Sicherheit und der Verzweiflung 89 167 Von der Eifersucht 89 168 Inwiefern diese Leidenschaft gut sein kann 90 169 Wo sie Tadel verdient 90 170 Über die Unentschlossenheit 91 171 Über Mut und Kühnheit 91 172 Vom Wetteifer 92 173 Wie die Kühnheit von der Hoffnung abhängt 92 174 Die Feigheit und die Furcht 93 176 Der Nutzen der Feigheit 93 176 Der Nutzen der Furcht 94 177 Von Gewissensbissen 94 178 Über den Spott 84 179 Weshalb Menschen mit vielen Fehlern am liebsten über andere spotten 95 180 Der Nutzen des Spottens 95 181 Der Nutzen des Lachens beim Spott 95 182 Vom Neid 96 183 Wie der Neid recht oder unrecht sein kann 96 184 Weshalb der Neid eine bleierne Gesichtsfarbe gibt 97 185 Vom Mitleid 97 186 Wer am meisten Mitleid hat 98 187 Wie der Edelmütige das Mitleid fühlt 98 188 Die Gefühllosen 98 189 Weshalb diese Leidenschaft das Weinen veranlaßt 99 190 Von der Selbstzufriedenheit 99 191 Von der Reue 100 192 Von der Gunst 100 193 Über die Dankbarkeit 100 194 Von der Undankbarkeit 101 195 Der Unwille 101 196 Weshalb er manchmal mit dem Mitleid und manchmal mit dem Spott verbunden ist 102 197 Er ist oft von dem Verwundern begleitet und verträgt sich mit der Freude 102 198 Von seinem Nutzen 102 199 Vom Zorn 103 200 Weshalb die, welche vor Zorn blaß werden, mehr zu fürchten sind, als die, welche vor Zorn erröten 103 201 Es gibt zwei Arten des Zorns, und gutmütige Menschen sind der ersteren Art am meisten ausgesetzt 104 202 Nur schwache und gemeine Seelen lassen sich von der zweiten Art am meisten hinreißen 105 203 Der Edelmut schützt vor dem Übermaß des Zornes 106 204 Vom Ruhm 106 205 Von der Scham 106 206 Der Nutzen dieser beiden Leidenschaften 106 207 Die Schamlosigkeit 107 208 Vom Widerwillen 107 209 Vom Bedauern 108 210 Von der Heiterkeit 108 211 Bin Universalmittel gegen die Leidenschaften 108 212 Von den Leidenschaften allein hängt alles Gute und Übel in diesem Leben ab 110 Anmerkungen 111 Inhaltsübersicht 113