Zusammenfassung zu einer Präsentation am 29.06.2004 in Dresden
Wissensgesellschaft und Verwaltung - Perspektivische Standards und praktische Umsetzung
1 - Von den "Fenstern" zu den "Welten"
Anhand konkreter Beispiele wird zuerst veranschaulicht, welche langfristigen Auswirkungen sich durch neue Entwicklungen, insbesondere der Web3D-Technologien, ergeben.
Maßgebende Änderungen werden insbesondere durch Visualisierungstechnologien bewirkt. Diese gewährleisten zunehmend, komplexe Prozesse plausibel, transparent und ohne Informationsverluste zu gestalten und zu vermitteln.
Es findet ein Paradigmenwechsel statt. D.h. immer mehr schriftlich fixierte und naturwissenschaftlich erklärbare Sachverhalte können auf unterschiedlichen visualisierten Niveaus und damit für den Menschen verständlich dargestellt werden.
Dies bezieht sich zunehmend nicht nur auf lokale bzw. bildliche Daten, sondern künftig auch auf übergreifende Vorgänge wie Verhalten, Logistik und langfristige Entwicklungen.
2 - Zukunftsfähige Ausrichtung
Anforderungen für diese neuen Technologien sind u.a.: ein weltweit geltender ISO-Standard, Aufwärtskompatibilität, Integrierbarkeit und Weiterverwendbarkeit der Daten, offener Zugang sowie eine zeit- und ortsungebundene Verfügbarkeit.
Somit gilt gleichzeitig umgekehrt, daß alle in dieser Form aufbereiteten Daten nutzbar sind. Das bedeutet, daß eine zukunftsfähige, strategische Verwaltungsvereinfachung mit der entsprechenden Datenaufbereitung beginnt und gezielt vorbereitet werden kann.
3 - Praktische Realisierung
Der Erfahrungshintergrund für eine erste Anwendung, für die Leipzig ausgewählt wurde, resultiert aus der Kenntnis der Stadt selbst und einer Unmenge bereits vorhandener Daten, die insbesondere in städtischen Verwaltungen vorliegen.
Zielstellung ist hierbei vorerst die systematische Aufbereitung insbesondere lokal gebundener Informationen, die mit dem Einsatz des künftigen europäischen Navigationssystems Galileo flächenmäßig verankert werden können.
Damit verbinden sich verschiedene Kriterien, die für die Entwicklung erforderlich waren. Schließlich handelt es sich um sehr große Datenbestände, und es ist eine Reihe von Erfordernissen an Hard- und Software zu beachten von den Updates bis zur Online-Bearbeitung am heimischen Rechner. Technisch gesehen ist eine offene Plattform geschaffen worden, die zum Ausbau bereitsteht.
4 - Ausbau mit Bedacht
Im Falle der Stadt Leipzig ist die Internetadresse http://www.lipsikon.de so angelegt worden, daß vorerst eigene Bestände, die nicht in städtischen Archiven gesammelt wurden, zum Ausgangspunkt genommen wurden, um von Beginn an Doppelungen zu vermeiden. Die Objekte der Denkmalpflege, Stadtbildsammlungen und weitere bereits digitalisierte Bestände können bei Bedarf integriert werden.
Die offene Plattform dient dazu, daß mit der Zuordnung neu eingehender Bestände ein entsprechender Expertenkreis mit dem Einpflegen und Prüfen der Daten betraut werden kann. Dies ist gleichzeitig die beste Form der Bürgerbeteiligung. Die Praxis des Prototyps von Lipsikon zeigt, daß weitere Interessenten vorhanden sind, die eigene Bestände bereitstellen oder einspeisen möchten, sowohl von Seiten der Immobilienbesitzer als auch von ehemaligen Leipzigern, wo digitalisierte Bestände auch aus anderen Ländern zufließen können.
5 - Aufwand, Kostenersparnis und Vorteile
Der größte Aufwand der Datenaufbereitung liegt im Einpflegen der Bestände, insbesondere im Abgleich unterschiedlicher Datenbanken, und im systematischen Ausbau der Plattformen für Internet und Intranet.
Mit der Verdichtung der Datenbestände wächst zunehmend deren Wert, indem vom Einzelobjekt zur gezielten Infrastrukturplanung übergegangen werden kann. Mehrfacharbeit wird beseitigt. Zugleich kann mit der einhergehenden Transparenz effizienteres Verwaltungshandeln entstehen. Die vorgegebenen qualitativen und quantitativen Niveaus sind durch das einmal eingebrachte Material langfristig gesetzt.
Jegliche kommende Planung kann zielgenauer erfolgen. Funktionalitäten und städtebauliche Einordnungen können bereits in der Vorplanung spezifiziert werden, so daß Wettbewerbe optimal eingrenzbar sind und die Architekten beste Ausgangsinformationen haben. Planungsmodelle und Wettbewerbsergebnisse sind auf entsprechenden Niveaus vergleich- und abprüfbar. Die Datenbestände sind weiterhin bis zur Inbetriebnahme der Gebäude bzw. weiterführend verwendbar, so daß die vorhandenen Materialien auch rückwirkend ausgewertet werden können.
Weiteres wird an Beispielen erläutert.